Modern Wooden House

Holzschutz

Holz gehört, neben Stein, zu den ältesten und wichtigsten Werkstoffen der Menschheit. Holz hat sich über Jahrtausende immer wieder neu bewährt und in allen Kulturen eine bemerkenswerte Rolle gespielt. Zahlreiche Holzbauten und -konstruktionen beweisen, dass Holz unter fachgerechter Verwendung eine sehr lange Lebensdauer besitzt. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass Holz als organisches Produkt den Gesetzen der Zersetzung der Natur unterworfen ist und von lebenden Organismen in seine natürlichen Ausgangsstoffe zurückgeführt werden kann. Hier erfahren Sie, wie die Dauerhaftigkeit von Holz verbessert werden kann.

Holz ist biologisch abbaubar. Wie rasch dieser Abbau vor sich geht, hängt von den Einflüssen ab, denen Holz ausgesetzt ist. Unter günstigen Umständen überdauert Holz Jahrhunderte. Mehrere Holzhäuser in der Schweiz sind über 400 Jahre alt. Fakt ist aber auch, dass sich Holz zersetzt und von lebenden Organismen in seine natürlichen Ausgangsstoffe zurückgeführt werden kann. So können beispielsweise Pilze und Insekten Holz abbauen. Sie brauchen dazu jedoch ganz bestimmte Temperaturen und Feuchtigkeiten, welche bei korrekt konstruierten Gebäuden im Allgemeinen nicht vorherrschen. Die Dauerhaftigkeit von Holz kann verbessert werden durch: 

Konstruktiver Holzschutz

Bevor eine Oberflächenbehandlung in Betracht gezogen wird, sollte ein bestmöglicher konstruktiver Schutz, mit zweckmässigen Details, angewendet werden. Zum Beispiel mit langen und breiten Vordächern sowie der Vermeidung von stehendem oder eindringendem Wasser. Um die Schalung vor Spritzwasser zu schützen, welches eine frühzeitige Vergrauung verursacht, müssen verschiedene Massnahmen getroffen werden. Zum Beispiel mit der Erstellung eines Kiesbetts und der Einhaltung eines genügenden Abstandes zwischen Terrain und Fassadenschalung (30 cm). 

Verfahren ohne Oberflächenbehandlungen 

Um die Vergrauung zu homogenisieren oder die Formstabilität zu verbessern, bestehen Alternativen zu Oberflächenbehandlungen. Bei der thermischen Behandlung wird das Holz unter kontrollierten Bedingungen erhitzt, um physikalische Eigenschaften und die Widerstandsfähigkeit zu verbessern. Bei der Vorpatinierung wird das Holz der Witterung sowie Bläuepilzen ausgesetzt, um die Vergrauung der Oberfläche zu beschleunigen und zu vereinheitlichen. 

Oberflächenbehandlungen mit oder ohne Wirkstoffe 

Zur Ergänzung des konstruktiven Holzschutzes und der fachgerechten Detailausbildung kann auf Oberflächenbehandlungen zurückgegriffen werden. Oberflächenbehandlungen mit Wirkstoffen enthalten in der Regel Fungizide und/oder Insektizide. Oberflächenbehandlungen ohne Wirkstoffe übernehmen eine wasserabweisende sowie eine dekorative Funktion. Die Schichtdicke hat einen Einfluss auf die Dauerhaftigkeit sowie auf die Zeitabstände der Unterhaltsmassnahmen. Man spricht von «nicht filmbildender Behandlung» bei Produkten, welche in das Holz eindringen, um es entweder zu imprägnieren oder vor UV-Licht (Sonneneinstrahlung) und vor biologischen Schädlingen zu schützen. Das natürliche Aussehen des Holzes kann mit einigen Produkten zeitlich begrenzt beibehalten und nach einer leichten Oberflächenreinigung wieder erneuert werden. Eine «filmbildende Behandlung» besteht hingegen aus einer wasserabweisenden Schicht, welche die Holzmaserung ganz verdeckt, aber die freie Farbwahl ermöglicht. Mit der Wahl von sägerohem oder gebürstetem Holz kann das Wesen des Untergrundes hervorgehoben werden. Diese deckenden Produkte müssen möglichst dampfdurchlässig sein, um die Austrocknung des Holzes zu ermöglichen, da Wasser bei allfälligen undichten Stellen des Anstrichs eindringen kann. Um eine gleichmässige, ausreichende Schichtdicke sicherzustellen, wird empfohlen, die Schalung im Werk zu behandeln und die Ecken abzurunden (siehe Zeichnungen). Rückseite, Stirnflächen und Kanten müssen ebenfalls gestrichen werden, um einen ungleichmässigen Holzfeuchtegehalt zu vermeiden und die Formstabilität zu verbessern. Die Auffrischung des Anstrichs erfordert ein vorgängiges Schrubben oder Schleifen der Schalung. Bei filmbildenden Behandlungen müssen die Ecken von Holzprofilen abgerundet werden, um eine ausreichende Schichtdicke sicherzustellen. Andernfalls kann die Beschichtung rasch abblättern, was das Eindringen von Wasser ermöglicht. Die «leicht filmbildenden Behandlungen» stellen einen Mittelweg dar, wobei durch die hohe Dampfdurchlässigkeit und den einfachen Unterhalt die Vorteile optimiert werden. Die Unterhaltsintervalle sind produktabhängig, variieren jedoch sehr stark aufgrund von Farbe, geografischer Orientierung und konstruktivem Holzschutz. Vorteilhaft sind helle, undurchsichtige Farbtöne, die nordseitig unter dem Vordach angebracht werden. Die nachfolgende Tabelle vermittelt eine Übersicht zu häufig angewandten Oberflächenbehandlungen.