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Unterhalt und Wartung sind auch für Solaranlagen wichtig

Der Boom im Bereich Photovoltaik und Solarthermie hat dazu geführt, dass in der Schweiz viele tausend Photovoltaik- und Solaranlagen installiert sind. Dabei ist eine grosse Modul- und Kollektorfläche entstanden. Wie jedes Auto, jedes Dachfenster und jedes Fenster verschmutzen auch Photovoltaikanlagen. Die Leistungsfähigkeit einer schmutzigen Solaranlage ist deutlich vermindert. Dies ist einer von mehreren Gründen, warum sich alle Besitzer vor dem Kauf auch dem Thema Wartung von Solaranlagen widmen sollten.

Jede Photovoltaikanlage ist eine Investition und muss über 25 Jahre fehlerfrei laufen, um den gewünschten Ertrag zu erzielen. Eine regelmässige Kontrolle, und gegebenenfalls Reinigung der Photovoltaikanlage, ist die Basis für eine konstant hohe Leistung. 

Neben einem rein finanziellen Gewinn bietet eine fachgerechte Reinigung der Photovoltaikanlage noch einige weitere Vorteile: 

Geräte für das fachgerechte Reinigen von Photovoltaikanlagen

Ein Reinigungssystem für das fachgerechte Reinigen von Photovoltaikanlagen besteht standardmässig aus einem Filtergerät und einer Teleskopstange. Das Filtergerät entmineralisiert das Leitungswasser auf eine hohe Reinheit. Somit entstehen keine Kalk- und Salzflecken auf der Anlage und das Wasser zeigt die volle Reinigungswirkung. Die Reinigung sollte ausschliesslich mit Spezialbürsten ausgeführt werden. Je nach Dachhöhe kann dies vom Boden aus mit Teleskopstangen geschehen. Aufgrund des benötigten Materials und auch aus Sicherheitsgründen sollten sich Anlagenbesitzer überlegen, einen spezialisierten Anbieter mit der Reinigung zu beauftragen.

Schmutzquellen und Verschmutzungsarten

Photovoltaikanlagen liegen im Freien und sind damit zahlreichen Schmutzstoffen ausgesetzt. Dazu zählen: 

Schnee auf der Photovoltaikanlage

Eine dicke Schneeschicht auf der Anlage wirkt sich negativ auf deren Leistung aus. Trotzdem empfiehlt es sich nicht, die Anlage immer sofort vom Schnee zu befreien. Je nach Dachneigung und Aussentemperatur fällt der Schnee bei vielen Anlagen relativ schnell von selber wieder vom Dach. Dies geschieht vor allem an sonnigen Tagen. Und auch nur an solchen sollte die Anlage schneefrei sein. Wer trotzdem nachhelfen will, kann das mechanisch mit einem Schaber und einer Teleskopstange auf eigenes Risiko oder elektrisch tun. Die Besteigung des Daches zur Reinigung ist speziell im Winter ohne Sicherheitsausrüstung nicht empfehlenswert. Bei der elektrischen Variante werden die Panels mit Strom leicht erwärmt. Dieser Vorgang kann sich unter Umständen negativ auf die Garantie der Panels auswirken.

Austausch Wechselrichte

Der Wechselrichter, Herzstück einer Photovoltaikanlage, sorgt für die Wandlung des Gleichstroms in Wechsel- oder Starkstrom. Womit jeder Betreiber einer Photovoltaikanlage rechnen sollte, ist, dass der Wechselrichter nicht über die gesamte erwartete Lebensdauer der Photovoltaikanlage funktioniert. Nach durchschnittlich 10 bis 15 Jahren steht ein Austausch des Wechselrichters an. Fällt dieser Austausch noch in die Garantiezeit, dann erfolgt er im Normalfall schnell und unkompliziert durch den Service des Herstellers. Der Austausch des Wechselrichters ist einem Fachmann vorbehalten. Beim Austauschtermin wird der alte Wechselrichter abgeholt und gleichzeitig das neue Gerät installiert. Unbedingt sollte beim Austausch des Wechselrichters darauf geachtet werden, dass die Schnittstelle wieder so konfiguriert wird wie beim vorherigen Wechselrichter. Zählerstände sollten notiert werden. Auch beim Austausch des Wechselrichters auf eigene Kosten, nachdem also die Garantiezeit abgelaufen ist, sollte ein Solarteur beauftragt werden. Und auch hier gilt: Darauf achten, ob für den neuen Wechselrichter eine vollständige, neue Verschaltung (Umverstringen) notwendig wird. Diese kann sogar sinnvoll sein, wenn mit den/dem neuen Wechselrichter(n) bessere Erträge erwartet werden.

Austausch defekter Module

Mit grösserem Aufwand ist dagegen der Austausch von defekten Modulen verbunden. Zunächst muss ja auch ausfindig gemacht werden, ob und welches Modul defekt ist. Dabei hilft ein sogenannter Solarlogger, ein Aufzeichnungsgerät, das die Erträge der Anlage über Jahre automatisch miteinander vergleicht und bei Abweichungen, meist ausgelöst durch defekte Module, anzeigt. Sollte es durch eine Sichtprüfung nicht einfach zu erkennen sein, zum Beispiel, weil ein Glasbruch deutlich zu erkennen ist, dann können Defekte, wie Hot Spots, die sich durch Verschmutzung oder Verschattung entwickelt haben, gut durch Aufnahmen mit der Wärmebildkamera lokalisiert werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Module einzeln durchzumessen. Je nachdem, wie gut der Solargenerator zu erreichen ist, kann dann das Modul schnell ausgetauscht werden. Hier sollte man auf jeden Fall auf die Hilfe eines Solarteurs zurückgreifen. Bei einem neuen Modul muss auch der Wechselrichter neu konfiguriert werden.